Ende 2017 hat das IPC ein neues Klassifizerungsreglement eingeführt, das so gravierend anders war, dass unter anderem alle Athleten der Startklasse 30 (Cerebralparesen) nochmal den gesamten Klassifizierungsprozess durchlaufen mussten. Wir mussten hier auch neue Gutachten (in Englisch) bringen, Formulare (in Englisch) ausfüllen lassen und selbstverständlich dann zu einem Wettkampf fahren, wo diese Klassifizierung stattfindet. Ich wollte das so früh wie möglich hinter mir haben, deshalb habe ich mich für die Klassifizierung in Melbourne entschieden. Weit, aber mit der nötigen Planung war das gut machbar.
(Selbstverständlich eigenfinanziert!)
Auf dem Foto sieht man das tolle Stadium in dem der Wettkampf stattgefunden hat. (Gebaut wurde es für die Commonwealth Games und liegt inmitten eines tollen Sportkomplexes)
Die Klassifizierung ansich fand ich recht anstrengend, doch sie bestätigte meine derzeitige Startklasse F36 mit einem Review (2019). Das bedeutet, dass ich nächstes Jahr dieses Procedere nochmal durchlaufen muss. Andere haben ein anderes Jahr als Review (also zum Wiederkommen erhalten - aber jeder muss erneut erscheinen) Wir verstehen alle nicht recht warum, aber es gibt vieles in diesem Sport, dessen Bedeutung sich einem nicht wirklich erschließt!
Der Wettkampf hat viel Freude gemacht und für mich war es eine tolle Erfahrung, "in Down-Under" zu starten.
Zwei Tage war ich davor da, um den Jetlag unter Kontrolle zu bekommen, anschließend etwas Training, dann die Klassifizierung, es folgte der Wettkampf und abschließend gönnte ich mir noch zwei Ausflüge in die Umgebung von Melbourne. Man fliegt ja nicht oft um die halbe Welt ;-)
Ich bin immer gern zu den Wettkämpfen in Singen. Tolles Stadium, tolle Organisation und sehr nette Leute vor Ort. Da passt einfach alles. Es war ein guter Einstiegswettkampf (Süddeutsche und Bayerische Meisterschaften) nach der langen Pause, die ich wegen der Handverletzung einlegen musste.
Mit 11,22m im Kugelstoßen und einem neuen Europarekord im Diskus, der dann leider aufgrund fehlender Dopingprobe nicht anerkannt werden konnte, aber wenigstens ein Deutscher Rekord ist, bin ich sehr zufrieden wieder nach München zurückgefahren.
Schön, dass nächstes Jahr die Deutschen Meisterschaften in Singen stattfinden werden. Freue ich mich schon drauf!
Die Deutschen Meisterschaften in Kienbaum sind für mich wirklich extrem gut gelaufen. Ich habe ja seit einigen Monaten eine sehr schmerzhafte Handgelenksproblematik (Knochenmarksödem). Hier war direkt zu Beginn der Saison eine zweimonatige Ruhigstellung nötig, was aber keine sonderliche Besserung herbeigeführt hat. Unser Orthopäde hat dann trotzdem das "Go" für die Saison gegeben, mit der Auflage, es etwas ruhiger als sonst anzugehen. Ich hatte viel für die Beinarbeit getan, hatte aber nicht erwartet, an meine Leistungen vom Vorjahr anknüpfen zu können. Umso glücklicher war ich, dass ich in Kienbaum meine Weltrekordmarke um 4cm knacken konnte.
Weil der Europarekord im Diskus ja leider (aufgrund fehlender Dopingprobe vor Ort in Singen) nicht gültig war, wollte ich nun nochmal einen Versuch starten. Der Diskusring war so glatt, sowas hat ich noch nie erlebt. Trotzdem konnte ich die benötigte Weite werfen...blieb aber weit unter dem, was ich kann.
Mit Dank an Niklas Schultheis, der meinen Weltrekord gefilmt hat und dessen Erlaubnis ich für die Veröffentlichung habe:
Egal, es war ein grandios erfolgreicher Tag - kein Grund auf hohem Niveau zu meckern :-D
Weiter hab ich mich sehr gefreut, dass mein Athlet, Conny Frank Fritsch, seinen erste deutsche Meisterschaft erfolgreich hinter sich gebraucht hat und nächstes Jahr international klassifiziert werden wird.
Nach den Deutschen Meisterschaften sind wir noch zu einem Kurzlehrgang mit Nominierung für die Europameisterschaft im Bundesleistungszentrum Kienbaum geblieben.
Gefreut hat mich, dass wir diesmal sogar eine wirklich großzügige Einkleidung für die Europameisterschaft bekommen haben.
2012 war meine erste Europameisterschaft in Stadskanaal. (2011 die erste WM) Es ist immer wieder etwas besonderes, nominiert zu werden, zu wissen, jetzt geht es dann zu einem internationalen Wettkampf. Tolles Gefühl!
Am 20.07.2018 durften 6 paralympische Kugelstoßen im Rahmen eines Demowettbewerbs an den Deutschen Meisterschaften im Kugelstoßen auf dem Marktplatz in Nürnberg teilnehmen. (DBS)
Für mich persönlich war das ein großartiges Event, das mir nicht nur viel Freude gemacht hat, sondern bei dem ich mit einer Leistung von 11,60m (inoffizieller Weltrekord) hochzufrieden wieder nach Hause gefahren bin. Wenn ich im Ansatz so bei der EM stoße, dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen. (BERICHT DLV-Seite)
Ich hoffe, dass das kein Einzelerlebnis bleiben wird, in einer solchen Kulisse stoßen zu dürfen.
Hier ein paar Stimmen vom Wettkampf.