#OneYearToGo - Tokyo2020+1

Bin a bissal spät dran mit dem Blog Post. Unsere Paralympics wären jetzt voll im Gang und gestern wäre mein Wettkampf (in der Nachmittagssitzung) gewesen. 

Nächstes Jahr ist er dann - laut schon veröffentlichtem Plan - am 01.09. - auch nachmittags/abends. Das finde ich ganz gut, weil ich so der Mensch bin, der um diese Uhrzeit am besten drauf ist und zudem ist es da auch etwas kühler. 

Es wäre schon toll, wenn wir einen kurzen Blick in die Zukunft werden dürften. Nicht auf das Ergebnis oder wie der Wettkampf läuft, sondern auf die Grundsituation im Jahr 2021. 

Ich habe ja schon öfter erwähnt, dass mir das Training immer Spaß macht, dass es mich voranbringt, selbst wenn jetzt in diesem Jahr keine Paralympics stattfinden. Doch ein Leistungssportler trainiert natürlich auf diese Events hin, er sucht mit an erster Stelle die Herausforderung im Wettkampf, um dort das umzusetzen, was er sich im Training so hart erarbeitet hat. Das ist das Ziel! Und die Paralympics sind nun mal - auf jeden Fall für mich - die Königin aller Wettkämpfe. 

Es gab einige Athleten, die sagten, dass dieses Jahr noch ganz gut für sie war, in punkto Vorbereitung, etc. 

Das ist sicherlich sehr individuell, aber die Begleitumstände, die dieses Jahr mit sich bringen, die vielen Einschränkungen, in allen Bereichen...ich persönlich wäre gerne dieses Jahr gestartet. 

 

Es gab, wie ich im letzten Post schon erwähnte, ein paar Dinge, die ich jetzt erledigen konnte und da kam mir die Verschiebung natürlich entgegen. Ich hatte Zeit für den Kurs mit dem Blindenstock, auch die Testphase für die elektronische Orthese von Otto Bock, die ich hoffentlich von der Krankenkasse genehmigt bekomme, denn das würde mir viel mehr Spielraum geben. 

Und mit dieser Orthese bin ich dann im Rahmen des „Tokyo True Running Spirit Marathon“ die 5km gegangen. Für die ein Meilenstein und meine ganz persönliche Herausforderung in diesem Jahr. Aber das könnte ich nicht immer. Es hat mich schon an meine Grenzen gebracht. 

Ich wollte irgendwas Besonderes machen, das auch mit Tokyo zu tun hat und das hab ich somit abgehakt. 

Sagen wir's mal so: ich habe versucht, das Beste aus dieser Verschiebung zu machen!

Was mich auch sehr gefreut hat, dass das Buch von Timo Pommer: „Egal wie Scheisse die Lage ist, es gibt immer einen Ausweg“ endlich fertig war. 

13 Sportler, darunter auch ich, wurden interviewt und das alles ist nun in Buchform erhältlich. 

Ihr könnt es über Amazon bestellen, wenn Ihr aber über diesen Link bestellt, dann bekomme ich eine richtig gute Provision vom Verkauf.

Es sind 13 Athleten aus verschiedenen Bereichen, alle von usnerem paralympischen Team und ich denke schon, dass hier jeder seine ganz eigene Geschichte und Sichtweise repräsentiert. Und das wiederum ist hilfreich für viele Menschen. 

 

Eine Film-Doku auf Netflix wollte ich euch noch empfehlen: "Rising Phoenix". Es gibt sie in mehreren Sprachen, auch in Deutsch! Der Trailer ist auf Englisch. Die Doku wurde gedrehlt, da war es noch nicht sicher, dass die Paralympics in Tokyo 2020 nicht stattfinden würden, aber umso mehr passt diese jetzt ins Gesamtbild und spornt uns alle an, weiter dran zu bleiben!

Was ich im Moment als sehr hilfreich empfinde ist, dass die Sporthilfe uns Webinare anbietet z. B. über den besseren Umgang mit Facebook/Instagram... . So wird diese Zeit, die wirklich nicht leicht zu bewältigen ist, sinnvoll genutzt. Selbstverständlich mit Training, aber auch mit lehrreichem Input. 

Trotz allem empfinde ich diese Zeit als schwierig. Trainingslager werden geplant und müssen dann leider wieder aufgrund der COVID-19-Situation in andere Orte verlegt werden. Richtige Planung ist kaum möglich. Der Gedanke, ob die Olympischen Spiele und Paralympics stattfinden, muss verdrängt werden, denn sonst ist kein sinnvolles Training möglich. Und trotz allem vermittelt mir die Kugel immer ein großes Gefühl von Glück. Dafür bin ich sehr dankbar!