Vor Weihnachten kommt auch immer der Gang zum Friedhof an das Grab meiner Mama. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich Friedhöfe nach wie vorher traurig machen. Für viele Menschen ist es ein Trost, dass sie dort hingehen können, sie gehen gerne über einen Friedhof. Mir zieht es da eher alles innerlich zusammen.
Natürlich gehe ich trotzdem hin und werde das auch immer tun, aber die Nähe meiner Mutter spüre ich an anderen Orten und ich erinnere mich auch an sie durch "andere Begebenheiten und Dinge". Dazu muss ich nicht zum Friedhof. Das ist mehr die Geste der Wertschätzung.
Meine Mutter fand Weihnachtsbäume immer total toll, deshalb hab ich auch dieses Jahr wieder einen "gebastelt". Hat mich aber mehrere Stunden gekostet - mit den Augen war das der Wahnsinn und die Katzen waren auch nicht wirklich hilfreich.
Dieses Jahr habe ich den Heiligen Abend mit meinem Vater und seiner Lebensgefährtin verbracht. Ganz traditionell mit Gottesdienst vor dem Essen und dann mit einem gemütlichen netten Abend mit gutem Essen, Bescherung, den klassischen schönen deutschen Weihnachtsliedern und dazu Platzal.
Meine Geschenke warteten dann Zuhause auf mich, genauso wie die Katzen, die ebenfalls natürlich etwas zu Weihnachten bekamen. (halt erst am nächsten Tag)
Habe es mir dann die nächsten Tage gemütlich gemacht, mit ein paar schönen Filmen und mit der etwas genaueren Jahresplanung für 2020.
So ging Weihnachten schnell vorbei und zwischen den Jahren hab ich mit Sabine viel trainiert, war natürlich auch beim Krafttraining.
Am Ende eines Jahres schaut jeder wahrscheinlich nochmal zurück auf das, was alles so passiert ist. Egal, ob gut oder schlecht. Für mich war es ein sehr wechselhaftes Jahr, das schon im ersten Trainingslager mit einer schweren Schulterverletzung angefangen hat, die dann zwei Mal operiert werden musste. Das ganze Wintertraining war somit "für die Katz". Ich hatte mir immer wieder vor Augen gehalten, dass die WM in Dubai sehr spät ist und ich bis dahin noch viel Zeit zur Regeneration haben würde. Zudem war das Trainingslager im warmen Japan geplant.
Alleine in Japan war herausfordernd, spannend und das Trainingslager plus Rahmenprogramm mit den japanischen Athleten fantastisch. Wir hatten eine grandiose Zeit, sowohl im Training, aber auch im gegenseitigen Austausch. Trotz sprachlicher Barrieren gab es keine Verständigungsprobleme und ich freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit, die mir bereits angeboten wurde.
Dann das Vorbereitungstrainingslager für die WM in Dubai, das Training dafür in München und noch der Endspurt in Dubai selbst. Und last, but noch least, die Para-WM, der Saison-Höhepunkt in Dubai. Die Stimmung im Team hat für mich viel dazu beigetragen, dass ich auf diese WM mit so vielen positiven Gefühlen zurückblicken kann. Dass ich wieder Gold geholt habe, war natürlich genial, aber es war dieses Mal echt hart. Ich hatte wirklich Sorge auf vielen Ebenen: "Angst", dass ich nicht heil in den Innenraum kommen und wegen dem schlechten Sehen über irgendwas drüber falle. Das Sehen hat mich im Wettkampf schon massiv beeinträchtigt, aber ich habe es hinbekommen und habe mein 14. internationales Gold in Folge nach Hause geholt. Und ja, da drauf bin ich schon verdammt stolz!
Und jedes Jahr auf Silvester #thesameprocedurelikeeveryyear! Sabine und ich machen leckeren Heringssalat bei mir oder bei Sabine Zuhause, gehen zuweilen ins Kino, probieren neue Spiele aus und dann senden einen Wunsch für 2020 weg, während eine Wunderkerze brennt.
Dieses Jahr waren wir noch in dem neuen Star Wars Film. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mit SEHR gemischten Gefühlen in dieses Kino gegangen bin. Im Moment muss ich von vielem wegen der Augen Abschied nehmen, weil ich es einfach nicht mehr sehe und wer geht schon, wenn er so schlecht sieht noch ins Kino?!! Wir haben uns dann doch dafür entschieden, haben diese genialen Sitze, die vibrieren und sich zum Film bewegen gebucht und dazu Atmos Sound. Sagen wir mal so, das "Erlebnis Sitz" und Sound war genial und hat mir den Film gerettet - ich hab schon mitbekommen, um was es geht, aber ich könnte das auch locker in einer Entfernung von 50 cm vor meinem Laptop/Ipad anschauen.
Auf jeden Fall hatten wir einen schönen Abend, hatten Spaß und was ich mir gewünscht habe, das verrate ich nicht.
Ich kann Euch aber sagen, auf was ich mich freue:
Ich freue mich auf dieses Jahr, das mich an den Endpunkt Paralympics Tokyo 2020 bringen wird. Doch zuvor stehen noch ein paar andere Zwischenhighlights an, die auch wichtig und schön sind.
Die Hallenmeisterschaft in Erfurt, ein Trainingslager auf Lanzarote, die Deutschen Meisterschaften in Bottrop, die Europameisterschaften in Polen, ein Wettkampf in Leverkusen und ein Trainingslager in Kienbaum.